
Podcasts boomen. Zwischen 2018 und 2022 hat sich die Zahl der Podcasthörerinnen und –hörer in Deutschland fast verdoppelt. Mittlerweile nutzen laut ARD/ZDF Onlinestudie fast ein Drittel der ab 14-jährigen Bevölkerung Podcasts (oder Radiosendungen auf Abruf) täglich oder mindestens einmal in der Woche. Und auch der Werbemarkt entdeckt das neue Medium für sich. Gerade bei sogenannten Native Advertising, bei dem der Werbespot von den jeweiligen Podcasterinnen und Podcastern eingesprochen wird, ist die Werbewirkung besonders hoch. Podcasts boomen also bei den Hörerinnen und Hörern, auf dem Werbemarkt, aber auch hinsichtlich der produzierten Podcasts selbst. Allein die in Deutschland führende Plattform zur Verbreitung von Podcasts, Spotify, verzeichnet weltweit zwischen 2019 und 2021 eine Versechsfachung des Podcastangebots auf über drei Millionen Podcasts, davon 70.000 deutschsprachige Podcasts. Wie die Hörerinnen und Hörer von Podcasts wächst also auch das Angebot rasant. Zwar wird die Nutzung von Podcasts bereits in allgemeinen Studien zum Mediennutzungsverhalten wissenschaftlich untersucht, eine systematische Erhebung des Podcastangebots steht allerdings noch aus. Das Forschungsprojekt „Podcastlandschaft in Deutschland“ verfolgt daher das Ziel, einen ersten Schritt zur Schließung dieser Lücke zu gehen.
Eine Analyse aller in Deutschland verfügbaren Podcasts ist allein aufgrund Ihrer großen Zahl kaum systematisch möglich. Daher fokussiert sich das Forschungsprojekt „Podcastlandschaft in Deutschland“ auf die beliebtesten Podcasts in Deutschland. Dafür werden die TOP 200 Podcasts von Spotify und Apple Podcasts kombiniert. Daraus ergab sich ein Untersuchungskorpus von insgesamt 267 Podcasts die mittels einer Inhaltsanalyse auf zentrale Strukturmerkmale (bspw. Periodizität des Erscheinens, Länge der Folgen, Anbieter der Folgen, Werbung, behandelte Themen) hin untersucht werden.