Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte

Forschung und Wissenschaft brauchen Ansporn und Motivation. 

Daher unterstützt die Ludwig-Delp-Stiftung den Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V. (DGPuK) , der herausragende Leistungen von jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen im weiten Feld der kommunikationsgeschichtlichen Forschung prämiert. Ziel des Preises ist es, junge Forscherinnen und Forschern beim Start in eine wissenschaftliche Laufbahn zu unterstützen. 

Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte

2019

Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte 2019

Im Januar 2019 fand die Preisvergabe zum sechsten Mal, zum vierten Mal gefördert durch die Ludwig-Delp-Stiftung, statt. Für ihre Doktorarbeit wurde Katrin Jordan („Ausgestrahlt. Die mediale Debatte um ‚Tschernobyl‘ in der Bundesrepublik und Frankreich 1986/87 “, ZZF Potsdam, 1.200 Euro), ausgezeichnet. 

Ausgezeichnet wurde auch Carmen Schaeffer, die den Nachwuchsförderpreis für ihre Masterarbeit („Gegen ‚Schmutz und Schund‘ in der populären Jugendliteratur Wie Zusammenschlüsse der Lehrerschaft versuchten, den Medienwandel um 1900 zu beeinflussen und zu regulieren.“, FU Berlin, 800 Euro) erhielt. Die Preisträgerinnen können darüber hinaus in medien&zeit zu ihrem Dissertationsthema publizieren.

Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte

2018

Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte 2018

Die Fachgruppe Kommunikationsgeschichte der DGPuK hat mit Unterstützung der Ludwig- Delp-Stiftung zum fünften Mal den Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte vergeben. Vier Bewerbungen, drei Dissertationen und eine Masterarbeit, sind eingegangen und wurden von der Auswahljury bestehend aus den beiden Sprechern der Fachgruppe Kommunikationsgeschichte, Dr. Thomas Birkner und Dr. Christian Schwarzenegger, sowie den Sprechern des Nachwuchsforums Kommunikationsgeschichte, Dr. Erik Koenen, Christina Sanko M.A. und Dr. Manuel Menke einer Begutachtung unterzogen. 

Neben der Qualität, Originalität und Relevanz der Arbeiten wurde dabei vor allem auch ihre thematische Einschlägigkeit im Sinne der Ausschreibung gewürdigt, wie auch der zu erwartende Beitrag der Arbeit zur kommunikationshistorischen Forschung. Zwei Dissertationen und die sehr gute Masterarbeit sind als preiswürdig erachtet worden, wobei die beiden Dissertationen als gleichwertig auf einen gemeinsamen ersten Platz (je 800 Euro) gesetzt wurden und die Masterarbeit mit einem dritten Platz (400 Euro) bedacht wird. 

Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte

2017

Nachwuchspreis Kommunikationsgeschichte 2017

Aus insgesamt neun Einreichungen wurden drei Preisträgerinnen gekürt, deren Leistungen – erbracht allesamt in verschiedenen Fachdisziplinen, von der Politikwissenschaft, über die Filmwissenschaft bis zur Journalistik – auf ihre Art herausragend waren. 

Gemeinsam ist den Arbeiten, dass sie sich mit Fragen der Entwicklung sowie der gesellschaftlichen Rolle von Medien- und Kommunikation in historischer Perspektive auseinandersetzen. Die prämierten Dissertationen beschäftigen sich mit der Rolle der UNESCO als Akteur der internationalen Medienpolitik (Dr. Julia Pohle, Berlin), der Debatte über einen möglichen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union bzw. ihren Vorgängern (Julia Lönnendonker, Dortmund) und mit Remakes von Filmen aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Adenauer Zeit (Stefanie Mathilde Frank, Berlin). Die Preisträgerinnen des Nachwuchspreises Kommunikationsgeschichte 2017 spiegeln Bandbreite, Vielfalt, Facettenreichtum und Leistungsfähigkeit kommunikationshistorischer Forschung wieder.

Studie zur Kultivierung von Zukunftsängsten durch dystopische Unterhaltungsmedien

An der Universität Erfurt hat eine Gruppe von Studierenden der Kommunikationswissenschaften mit dem Gruppennamen neophobia 2018 eine Studie erstellt, die sich mit der Kultivierung von Zukunftsängsten durch dystopische Unterhaltungsmedien befasst. 

Die in den 1970er Jahren von George Gerbner begründete Kultivierungshypothese geht davon aus, dass Fernseh-Vielseher eine andere Wahrnehmung von Aspekten der Realität haben als Fernseh-Wenigseher. Durch den hohen Konsum integrieren Vielseher die gezeigten Medieninhalte in ihr Weltbild. In den vergangenen Jahrzenten wurden vermehrt Kultivierungsstudien durchgeführt, die anstatt der gesamten Fernsehlandschaft lediglich einzelne Genres betrachten. 

Dieses Forschungsprojekt verknüpft erstmalig die genrespezifische Kultivierungsforschung im Rahmen des Genres der Dystopie mit der Entwicklung von Zukunftsängsten. Zukunftsentwicklungen und die Angst vor diesen sind bereits ein etabliertes Themenfeld in der Soziologie und anderen Wissenschaften. Die forschungsleitende Frage dieser Studie lautet demnach: Werden durch den Konsum von dystopischen Filmen und Serien Zukunftsängste kultiviert, die den Metabotschaften dieser Formate entsprechen? Die Ergebnisse der Studie sind auf der Website von neophobia anschaulich veröffentlicht: https://neophobia.jimdofree.com/

Forschungsprojekt „Narratives Verstehen und Narratives Erleben bei der TV-Serien-Rezeption“

Die Kommunikationswissenschaft der Universität Bamberg hat im Sommersemester 2016 ein experimentelles Forschungsprojekt aufgesetzt zur Erforschung des „Narratives Verstehen und Narratives Erleben bei der TV-Serien-Rezeption“. 

Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Carsten Wünsch und Miriam Czichon. Es wurde analysiert, wie sich Binge Watching (=das Ansehen mehrerer TV-Folgen am Stück) im Vergleich zur Rezeption im wöchentlichen Rythmus auf das narrative Verstehen und narrative Erleben von TV-Serien auswirkt. Insgesamt nahmen 157 Personen an der experimentellen Studie teil, die sich zwei Folgen der US-amerikanischen Serie „Damages“ zuhause in ihrem gewohnten Umfeld ansehen sollten. Die Probanden der Experimentalgruppe mussten sich die zwei Folgen am Stück ansehen, die der Kontrollgruppe sollten eine Pause von fünf bis acht Tagen zwischen den beiden Folgen einlegen. 

Es zeigte sich, dass die Experimentalgruppe nach den zwei Folgen ein besseres und komplexeres Verständnis von der erzählten Geschichte aufwies als die Kontrollgruppe. Auch darin, wie sie die geschilderte Geschichte erlebten, unterschieden sich beide Gruppen: Die Experimentalgruppe fieberte und litt mehr mit der Hauptfigur mit als die Kontrollgruppe. Das verbesserte narrative Verstehen und das erhöhte narrative Erleben führten außerdem dazu, dass die Experimentalgruppe die Serie „Damages“ besser und als unterhaltsamer bewertete als die Kontrollgruppe. 

In diesen Ergebnissen sehen wir die Begründung dafür, warum Binge Watching in den letzten Jahren zu einem gesellschaftlichen Phänomen herangewachsen ist: Eine Serie am Stück zu schauen macht die Serie zu einer besseren Serie für die Zuschauer. Es ist geplant, die Ergebnisse der Studie in Buchform zu veröffentlichen.