Prof. Dr. Ludwig Delp

Prof. Dr. Ludwig Delp

Jurist und Urheberrechtler. 
Geboren am 25. November 1921 in Darmstadt. 
Gestorben am 2. Februar 2010 in Grünwald bei München.

Im Jahre 1921 geboren, musste Ludwig Delp als Abiturient 1940 in den Krieg; 1945 wurde er schwer verwundet. 1946 nahm er an der Universität München ein Studium der Rechtswissenschaften auf, 1950 schloß er es bei 257 Kandidaten unter den ‚Top Ten’ ab. Seinen ‚Dr.jur’ erwarb er 1951 mit ‚Magna cum laude’.

In den folgenden Jahrzehnten erarbeitete er sich einen hervorragenden juristischen Ruf, u.a. für "Das gesamte Recht der Publizistik" - so der Titel einer jahrzehntelang herausgegebenen ‚Lose-Blatt-Sammlung’. Er war Gerichtsgutachter, Autor und Herausgeber zahlreicher Fachpublikationen. Die Universität Erlangen-Nürnberg ernannte ihn 1993 zum Honorarprofessor am Lehrstuhl für Buchwissenschaft.

Zeitlebens gründete und betreute er an leitender Stelle intensiv zahlreiche Fachbibliotheken und Stiftungen. Er ist Gründer der Stiftung Deutsches Bucharchiv München und der Ludwig-Delp-Stiftung. Als Initiator der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft unterstützte er die Vernetzung von Wissenschaftlern.

Ehrungen

  • Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • em. Honorar-Professor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen

Ämter

  • Gründer der Stiftung Deutsches Bucharchiv München
  • Gründer der Ludwig-Delp-Stiftung
  • Initiator der Waldemar Bonsels Stiftung
  • Gründer der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft e.V., deren Ziel die Vernetzung von Wissenschaftlern ist.
  • Initiator der Karl-Maria-Herrligkoffer-Stiftung

Publikationen

  • Der Verlagsvertrag: Handbuch für die Praxis des Urhebervertragsrechts
  • Mit Vertragsmustern, Erläuterungen und den Gesetzen über das Urheberrecht und das Verlagsrecht sowie sonstigen Regelungen. C.H. Beck, München 2008, ISBN 3-406-54994-2.
  • Das gesamte Recht der Publizistik. Rehm, München 1979–2006, ISBN 3-8073-0600-5.
  • Kleines Praktikum für Urheber- und Verlagsrecht. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53127-X.
  • Das Recht des geistigen Schaffens in der Informationsgesellschaft: Medienrecht, Urheberrecht, Urhebervertragsrecht. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49927-9.

Büste von Professor Delp

Büste Delp Ammann

1996 gestaltete der bekannte Schweizer Bildhauer Helmut Ammann (geb. 1907 in Shanghai, seit Anfang der 1930er Jahre in München lebend, gest. 2001 in Pöcking am Starnberger See) im Auftrag der Buchagentur München GmbH & Co. KG eine Porträtbüste von Ludwig Delp. Sie wurde dem Deutschen Bucharchiv gestiftet.

Zu den bekanntesten Werken von Helmut Ammann, der zum weiteren Freundeskreis des Widerstandskreises der “Weißen Rose” gehörte, zählen zahlreiche weitere Büsten etwa der Physiker Otto Hahn und Werner Heisenberg (in der Ehrenhalle des Deutschen Museums München), des Schrifstellers Leonhard Frank und des Opernintendanten Wieland Wagner, das Grabmahl von Heinz Rühmann sowie viele im Auftrag der Evangelischen Kirche erstellte Altäre, Taufsteine und Kirchenfenster im gesamten westdeutschen Raum.

2025 wurde die knapp 30 Zentimeter hohe Bronzebüste bei Archivarbeiten in der Waldemar-Bonsels-Stiftung wiederentdeckt und der Ludwig-Delp-Stiftung übergeben.