Die Zehn Gebote gehören zu den bekanntesten biblischen Texten und gelten gemeinhin
als das „A und O des Menschenbenehmens“ (Thomas Mann).
Zugleich sind die Zehn Gebote in vielfacher Hinsicht medial zu verstehen. Sie werden, so
die biblischen Erzählungen, im Medium der Schrift tradiert: Von Steintafeln über die bib-
lischen Texte bis in allen heutigen gängigen Medien hinein. Die Texte werden dabei wei-
tergegeben, parodiert, interpretiert, ergänzt und verfremdet, verheutigt und kritisch rezi-
piert. So nimmt die Zehnzahl nicht nur im jüdisch-christlichen Bereich eine zentrale Rolle
ein, sondern findet sich in unterschiedlichsten Bereichen unseres Alltags wieder: Es gibt
zehn Gebote für Radfahrer:innen und für den Striezel Markt in Dresden, für den Rund-
funk, für Hostels und für Lehrer:innen. Deutlich wird: Der Dekalog ist Teil der öffentlichen
Kommunikation über Fragen des Richtigen und Guten. Dabei ist die Bedeutung der ‚ori-
ginalen‘ Zehn Gebote umstritten: Handelt es sich hier tatsächlich um ein universales
Grundgesetz der Menschheit? Wie sind die Texte überhaupt zu verstehen? Haben sie uns
in der heutigen Zeit überhaupt noch was zu sagen?
Der von Prof. Dr. Thomas Weißer (Universität Bamberg), Prof. Dr. Kerstin Schlögel-Flierl
(Universität Augsburg) und Prof. Dr. Alexis Fritz (Katholische Universität Eichstätt-Ingol-
stadt) gemeinsam angebotene Kurs bietet einen grundlegenden Einstieg in diese Fragen
und geht der ganz diversen öffentlichen Kommunikation über die Fragen des Guten nach.
So können die Teilnehmenden einerseits erfahren, was es mit der Muße und der Achtung
der Eltern, dem Töten, dem Ehebrechen, dem Lügen und Stehlen damals und heute auf
sich hat. Und sie werden sensibilisiert für die mediale Auseinandersetzung mit diesen Themen.
Die Teilnehmenden können sich in diesem Kurs Wissen aneignen, dass einen Bogen
spannt vom Entstehungskontext der Zehn Gebote bis hin zur aktuellen Zeit. Das Ziel: Die
Bedeutung dieser Texte für heute zu entschlüsseln.
Dabei helfen Wissenschaftler:innen aus katholischer und evangelischer Theologie, Islam-
wissenschaften, Judaistik, Pädagogik, Philosophie, Kommunikationswissenschaften, Psy-
chologie und Religionspädagogik, im gemeinsamen Dialog diesen Fragen nachzugehen.
Bei dem Kurs handelt es sich um ein E-Learningformat, welches von den Teilnehmenden
komplett im Selbstlernmodus erarbeitet werden kann.
Der Kurs wird im Kursprogramm der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) angeboten.
Der Kurs richtet sich an alle Interessierte, die mehr über die Zehn Gebote aus theologisch-
ethischer Perspektive erfahren und wissen wollen.
Darüber hinaus kann der Kurs für Theolog:innen in ihrer Eigenschaft als Expert:innen für
den christlichen Glauben und die christliche Religion (darunter u. a. Lehrkräfte an staatli-
chen und kirchlichen Schulen, pastorale Mitarbeiter:innen, Dozierende und Mitarbeitende
in anderen Bildungskontexten und redaktionellen Bezügen) ein "Update" zu ihrem bishe-
rigen Wissen über den Dekalog bieten oder gar ganz neue inhaltliche Aspekte aufzeigen.
Anbieter/Entwickler: Prof. Dr. Thomas Weißer (Universität Bamberg), Prof. Dr. Kerstin Schlögel-Flierl
(Universität Augsburg) und Prof. Dr. Alexis Fritz (Katholische Universität Eichstätt-Ingol-
stadt)
https://open.vhb.org/blocks/ildmetaselect/detailpage.php?id=208#P9rZIvcxHwA